ZitatAlles anzeigenStreit um Urheberrecht an Mods in Arma-3-Community
Das Sanitäter-System in "Arma 3: Life" ist deutlich besser als im Originalspiel – nur leider ist's geklaut.
Die Mod "Life" für Arma 3 steht derzeit im Kreuzfeuer der Kritik. Offenbar nutzten die Entwickler fertige, von anderen Programmierern stammende Mods, um "Life" um essentielle und viel gelobte Funktionen zu erweitern. Soweit kein Problem, laufen die Mods in der Regel doch unter Creative Commons – doch für den Zugriff auf die Mod verlangten die Entwickler Geld und da hört der Spaß bekanntlich auf.
Die über Early Access mitfinanzierte Militär-Simulation Arma 3 erfreut sich nicht zuletzt dank der sehr aktiven Modding-Community großer Beliebtheit. Die Spiel-eigenen Modi und Missionen werden zwar auch genutzt, wirklicher Publikumsmagnet sind aber die von enthusiastischen Moddern entwickelten Erweiterungen, die grundsätzlich kostenlos über den Steam-Workshop oder eigene Launcher laufen.
Mit "Altis Life" gelang den Moddern schon für den Vorgänger Arma 2 ein Meisterstück – kaum eine andere Mod, außer DayZ natürlich, fand bei der Community einen so großen Anklang. Entsprechend groß war die Nachfrage nach dem Pendant im dritten Teil der Militär-Simulation von Bohemia Interactive. Alleine im deutschsprachigen Raum fanden sich zu Spitzenzeiten hunderte Server, auf denen die „Altis Life“-Mod lief. Die Entwickler der "Arma 3: Life"-Mod,nicht zu verwechseln mit "Altis Life", wollten das Konzept einer Rollenspiel-getriebenen Erweiterung noch auf die Spitze treiben. In der Folge entstand eine neue Spielwelt mit einer modernen Stadt und urbanen
Vororten, die deutlich kleiner als Altis und damit auch wesentlich performanter ist. Darüber hinaus bietet die "Life"-Mod ein deutlich größeres Arsenal an Waffen, Fahrzeugen, Gegenständen und Kleidungsstücken. Um die Kommunikation authentisch zu gestalten, läuft
Voice-Chat über TeamSpeak und ein Plugin (TaskForce Radio).
Auf diesem Wege sind realistischer Nahfunk sowie Gespräche im Spiel möglich, die ein Gefühl von Distanz oder Nähe geben – ein exzellentes Mittel um den Spieler in die Welt von "Life" hineinzusaugen. Auch ein tiefgreifendes Gesundheitssystem ist in der Mod enthalten – angefangen bei Hunger und Durst bis hin zur Diagnose und Behandlung einzelner Wunden und Frakturen. Wer stirbt, muss durch einen Sanitäter wiederbelebt werden, wer gegen das Gesetz verstößt, hat die Cops am Hals– dabei wird jede Instanz von Spielern vertreten. Wer gegen die Rollenspiel-Regeln verstößt, wird gnadenlos gebannt.
30 US-Dollar für Vorab-Zugang - Modder wütend
Spieler, wie auch YouTuber, zeigen sich begeistert von der Mod. Doch in der Arma-3-Community brodelt es gewaltig, denn die Entwickler der Mod haben sich fleißig an der Arbeit anderer Modder bedient. Auch das Framework stammt nicht aus ihrer Hand. Grundsätzlich ist das vollkommen in Ordnung und sogar ausdrücklich erwünscht – sofern vorher freundlich um Erlaubnis gebeten wird. Man hilft sich aus, schaut, wie der Code gemeinsam weiterentwickelt wird und tauscht sich über Tricks und Kniffe aus – im Fall der "Life"-Mod geht es allerdings um Geld. Und zwar vergleichsweise nicht gerade wenig. Um in die geschlossene Testphase eingelassen zu werden, mussten interessierte Spieler mal eben 30 US-Dollar berappen. Zwar ist die Mod mittlerweile in der Open Beta angelangt ist, eine Warteschlange gibt es trotzdem. Wer 30 Dollar hinblättert, braucht nicht zu warten. Begründet wird die Monetarisierung mit hohen Serverkosten, läuft die "Arma 3: Life"-Mod doch aktuell ausschließlich auf semi-offiziellen Servern der Mod-Entwickler. Die Programmierer der Plug-ins und Add-ons, die die Mod überhaupt erst zu einem so einzigartigen Erlebnis machen, sind gewaltig sauer und machen in den Foren von Bohemia Interactive Stimmung. Einer Monetarisierung sei niemals zugestimmt worden, in einigen Fällen gab es nicht einmal die grundsätzliche Erlaubnis zur Nutzung. Eine Zusammenfassung der Ereignisse um potenzielle Rechteverletzungen findet sich im offiziellen Forum, eine Petition istebenfalls gestartet worden. In einem Video-Interview(Start ~ 1Std, 20 Minuten) während eines Live-Streams von "PsiSyndicate" erklären die "Arma 3: Life"-Entwickler ihren Standpunkt, geben zu, unerlaubt Fremdentwicklungen genutzt zu haben und geloben
Besserung. Ob gute Worte alleine zu diesem Zeitpunkt noch helfen, ist allerdings mehr als fraglich.
Quelle: Gulli.com
Ist zwar ein Artikel aus dem letzten Jahr, aber dennoch sehr interessant, wie was manchmal Zustande kommt :). Ob sich überhaupt jemand dran hält und nicht doch von irgendwo Sachen übernimmt ... nunja Make Arma not war läuft ja noch